Epi-on- und Epi-off-Verfahren
Beim Crosslinking gibt es zwei Ansätze, die sich durch die Behandlung der obersten Hornhautschicht (Epithel) unterscheiden:
- Epi-off-Verfahren: Die oberste Schicht der Hornhaut wird entfernt, um das Riboflavin besser eindringen zu lassen. Dieses Verfahren ist besonders effektiv und wird bei fortschreitendem Keratokonus bevorzugt. Der Heilungsprozess kann jedoch etwas länger dauern, und es können vorübergehend leichte Beschwerden auftreten.
- Epi-on-Verfahren: Das Epithel bleibt intakt, wodurch der Eingriff schonender ist. Diese Methode ist für ausgewählte Patienten geeignet, bei denen ein geringeres Fortschreiten der Krankheit vorliegt. Die Heilung ist schneller, allerdings ist die Stabilisierung der Hornhaut möglicherweise weniger ausgeprägt als beim Epi-off-Verfahren.
Vorteile des Crosslinking
- Effektive Stabilisierung der Hornhaut: Stoppt in den meisten Fällen das Fortschreiten des Keratokonus.
- Minimalinvasiv: Schonendes Verfahren mit geringem Risiko.
- Langfristige Stabilität: Studien zeigen, dass die Hornhaut auch Jahre nach der Behandlung stabil bleibt.
- Flexible Optionen: Epi-on- und Epi-off-Methoden ermöglichen eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten.
Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen
Die Kostenübernahme für das Crosslinking hängt von der Diagnose und dem Fortschreiten der Erkrankung ab:
- Bei Keratokonus: Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel, wenn ein Fortschreiten der Erkrankung diagnostiziert wurde und der Eingriff medizinisch notwendig ist.
- Andere Indikationen: Bei Hornhautdegenerationen oder seltenen Erkrankungen wird die Kostenübernahme individuell geprüft. Private Krankenkassen übernehmen die Behandlung in den meisten Fällen nach ärztlicher Empfehlung.
Nachsorge und Heilungsverlauf
Nach der Behandlung sollten Patienten in den ersten Tagen körperliche Anstrengungen und Augenreiben vermeiden. Leichte Beschwerden wie Fremdkörpergefühl oder Lichtempfindlichkeit sind normal und klingen innerhalb weniger Tage ab. Eine vorübergehende Verschlechterung der Sehschärfe kann auftreten, bessert sich jedoch meist innerhalb von Wochen bis Monaten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sichern den Erfolg der Behandlung.